RUPERT, was machst du, wenn du nicht träumst? Meine Arbeit ist ein Traum und ohne zu träumen, könnte ich sie nicht machen. Im Ernst: Ich durchlaufe im Auftrag mehrere Phasen, neben allem anderen gehört träumen dazu, aber nennen wir es hineinspüren.

Was meinst du konkret damit? Hat es mit Feng Shui zu tun? Das werde ich oft gefragt, ob ich Experte für Feng Shui bin. Oder für Geomantie. Dann sage ich immer nein und ja (lacht). Weißt du, es haben immer alle gleich feste Bilder im Kopf. Dabei schränkt es mich viel zu sehr ein. Ich bin jetzt 50 Jahre auf der Erde und arbeite 20 Jahre in diesem Bereich und schaffe Lebens-Räume. Da fließen Wissen und Erfahrung zusammen, auch aus der Psychologie, aus der Pädagogik, Architektur und und und. Ausserdem passe ich mich sehr der Natur an, was nicht mehr stimmt, fällt weg und Neues darf entstehen.

Ehrlich, das klingt gut, aber gibt es da keine Konflikte? Es ist immer die Frage, was ein Konflikt ist. Aber abgesehen davon, dass ich niemanden zu etwas zwinge, ich sehe mich nicht als gnadenlosen Künstler der immer Recht hat, haben wir bisher immer wunderschöne Lösungen gefunden. Ich denke gerade an eine Geschichte, die mir immer wieder gefällt: Ich habe einem Paar Haus und Garten umgestaltet. Bald danach rief mich seine Frau an, sie würde ihren Mann kaum wieder erkennen. Er sei so angenehm entspannt und locker plötzlich. Zum ersten Mal seit sie verheiratet sind. Daran erkenne ich, es ist gut gelaufen, jemand kommt bei sich an.

Du sprichst von Lebens-Räumen. Richtest du auch Arbeits-Räume ein? Oh, ich richte Räume und Orte für Menschen ein. Ob sie dort arbeiten, leben, Urlaub machen. Du lebst doch auch bei der Arbeit, ich mag das nicht einschränken. Überall wo Leben stattfindet, bin ich dabei.

Also keine starren Konzepte, die drüber gestülpt werden?Ich stülpe weder einem Ort, noch Mensch oder Tier etwas drüber. Ich habe höchsten Respekt vor diesen Dingen und Wesen. Am Anfang haben wir vom Spüren gesprochen: Ich spüre den Ort und den Menschen mit seinen Besonderheiten. Erst wenn ich ein Gefühl habe, wer dort auf-leben und leben wird, fange ich an. Meine Aufgabe ist vielleicht die eines Komponisten: Aus verschiedenen Klängen, die des Ortes und der Umgebung verbunden mit den Wünschen des Auftraggebers, schaffe ich eine Symphonie. Erst wenn sie für alle Beteiligten gut klingt, habe ich mein Ziel erreicht.

Das klingt ja fast nach einem therapeutischen Ansatz? Ja fast, aber ich bin kein Therapeut. Wenn es aber eine gute Wirkung hat was ich tue, bin ich angekommen. Denn darum geht es: Dass Menschen und Orte sein können, wer sie wirklich sind. Da draußen müssen wir oft Rollen annehmen die uns nicht gut tun. Sind wir aber in der Arbeit und zu Hause die die wir wirklich sind, kann man schon von einem gut gelebten Leben sprechen.

Das klingt ja fast nach einem therapeutischen Ansatz? Ja fast, aber ich bin kein Therapeut. Wenn es aber eine gute Wirkung hat was ich tue, bin ich angekommen. Denn darum geht es: Dass Menschen und Orte sein können, wer sie wirklich sind. Da draußen müssen wir oft Rollen annehmen die uns nicht gut tun. Sind wir aber in der Arbeit und zu Hause die die wir wirklich sind, kann man schon von einem gut gelebten Leben sprechen.

Ja, das gut gelebte Leben, ein Traum für viele. Aber nicht alle haben das Geld, alles umzubauen. Es geht nicht immer um viel Geld, oft reichen auch kleine Ideen. Aber davon mal abgesehen, ich biete nicht nur den Bau oder Umbau von Orten an. Wer zu sich kommen will, wer eine Auszeit braucht oder ein spezielles Wohnabenteuer sucht, besucht mich einfach für ein paar Tage und zieht in das Künstlerzimmer. Hier kommt bisher jede und jeder wieder zu sich. Du lebst dort unabhängig, es ist kein Hotel, du hast dort zusätzlich Bad und Küche. Wer will, bekommt einen Frühstückskorb von mir, der reicht auch noch für a g’scheite Jaus’n. Und wer für sich oder seine Kinder das Abenteuer sucht, bucht dazu das Baumhaus und nächtigt zwischen den Bäumen, dem Himmel so nah.